Lyrik-Installationen 2012
Kunst muss sich in den Weg stellen und
das Gedicht als Quelle der Kreativität überschreitet hier die
Grenzen eingefahrener Bahnen und nimmt unmittelbar Bezug zu Ort und
Zeit und Wahrnehmung des jeweiligen Betrachters. Die Poesie muss sich
nicht allein in Worten ausdrücken, sie kann auch in einer Handlung,
einer Aktion liegen.
Die Lyrik-Installationen von 112
Künstlern aller Disziplinen bieten in 59 Einzelprojekten über 100
Lyrik-Objekte auf dem gesamten Areal des Marienfriedhofes mit seinem
2,5 km langen Wegenetz. Die allermeisten Künstler sind am
LyrikPark-Wochenende anwesend und deshalb gerne zum Austausch mit dem
Publikum bereit.
Die Durchnummerierung entspricht den
Nummern der Installationen in der >> Übersichtskarte
01.
Balancing Networx
Performative
Multimedia-Installation
Medienkünstler
Köln: Lars H. Beuse und Christine S. Thon
Diese
dritte Arbeit des Duos für den LyrikPark in Hildesheim soll die
Gedanken, die auch den beiden vorherigen Arbeiten - „Deadline“
und „Gewächshaus der Erinnerung“ - zugrunde lagen, erneut
aufgreifen. In Gestalt einer destillierten und interaktiven
„neuronalen“ Installation runden sie das Gesamtprojekt ab und
überführen es in eine abstrakte Form.
In die interaktive Skulptur eingearbeitet sind viele kleine Objekte mit Sensoren,
die durch Processing Sketch angesprochen werden und über
Elektromotoren die gesamte Struktur bewegen. Die quasi „lebende“
Installation wird also durch Umwelteinflüsse wie Licht und Luftdruck
oder Bewegung ausgelöst und die Objekte darin perpetuum-mobile-artig
in Bewegung gesetzt.
So geht
diese Installation der Frage nach dem Zusammenhalt so intensiv nach,
dass sie letztlich selbst zu einem einzigen komplexen „Zusammenhalt“
wird – sie beantwortet die Frage nach dem „Was die Welt
zusammenhält“, indem sie selbst zu dieser Frage wird. Das
Nomadisieren von Räumen, Beziehungen und Zusammenhängen zwischen
Orten und Zeiten, zwischen Menschen und Architektur, zwischen
Erinnerungen und Träumen - zwischen Sprache, Bildern und
Imaginationen.
02.
Briefkästen - Bibliothek der vergessenen Bücher
In
Kooperation mit Anja Krauss und Jörn Landreh von ameis Buchecke
Wie
eine Zeitkapsel funktionieren die 20 Glaskästen entlang der
Hauptallee, die Bibliothek der vergessenen Bücher. Denn sie
entführen uns in vergangene Zeiten, in eine immer mehr
verschwindende Kommunikationskultur. Die „Briefkästen“ zeigen,
was die Welt einst zusammenhielt, bevor sie digital vernetzt wurde:
Briefe, zum Teil im Faksimile, von bedeutenden Menschen, die eine
Sprache gefunden haben für das, was sie mitteilen wollten.
03. Labyrinth der Stäbe Gerhard Pleus, Autor aus Gandersum.
04.
„Wenn ich glücklich wär…“
Eine
Gemeinschaftsarbeit von Katina Georgulas und Christiane Doeker
Die
Welt ist eine komplexe Verflechtung unterschiedlichster
Lebenserfahrungen. Der Austausch darüber hält alles zusammen –
und funktioniert über Wörter, über Sprache. Doch auf der Welt
existieren viele Sprachen, sodass wir gezwungen sind (von anderen) zu
lernen. Die Installation „Wenn ich glücklich wär…“ greift
dieses Thema plastisch auf. Wörter in zwei verschiedenen Sprachen,
Griechisch und Deutsch, sind in das Stahlblech eingebrannt. Durch die
entstandenen Öffnungen werden Ausblicke und Einblicke geschaffen.
05. Gut und Böse
Installation der JVA-inhaftierten
Frauen aus dem Frauengefängnis Hildesheim
Leitung: Birgit Waldhoff-Blum und Jutta
Johannwerner
Die helle und die
dunkle Seite: Zwei Seiten hat der Mensch. Wir sind fähig zu lieben
und zu zerstören. Gerade im Gefängnis wird die Gleichzeitigkeit von
Gut und Böse, von Liebe und Hass in einem Leben, in einer Person
unmittelbar erfahrbar.
Die Gedichte sind in einem Workshop mit
inhaftierten Frauen entstanden. Die Ergebnisse überraschend und
beeindruckend und zeigen die Offenheit, mit der sich die Frauen mit
den widerstreitenden Kräften in sich selbst und den Menschen ihrer
Umgebung auseinandergesetzt haben. Befestigt sind die Gedichte an
zwei großen Puppen, die von Inhaftierten in der Schneiderwerkstatt
genäht wurden.
06.
Triptychon
Christian
Prenzler arbeitet seit zwölf Jahren an seinem Triptychon.
Doch das Material dafür ist noch viel älter: Die drei Trümmersteine
gehörten einst zu den Mauern der Garnisonskirche Hannover, die
während des letzten Krieges zerstört wurde. Seitdem dienten sie
vielen Künstlern der Umgebung als „Steinbruch“ und auch
Christian Prenzler nutzt die drei mächtigen Steinfragmente, um sie
etwas Neues tragen zu lassen: Nicht mehr den Kirchenraum, sondern
Gedichtzeilen des Hildesheimer Dichters Jo Köhler, mit denen ein
neues Stück Geschichte in die Steine gemeißelt wird.
07.
Erinnerungen
Gert
W. Knop, Grafiker aus Zittau mit drei Gedichtskizzen.
08.
Herz, Wort, Hemd
Moni
Fischer, Lyrikerin.
09.
Weltenbummler
Lyrischer
Brunnen von Betty Schmidt
aus Wuppertal. „Verbindungen, die Worte eingehen können,
werden eine weitläufige Spielwiese. Ich entdecke mit Spannung und
lass' mich gern vom Ergebnis überraschen!"
10.
Memory
Gudrun
Deutsch, Grafikdesignerin und
Künstlerin aus Hildesheim. Lyrik bedeutet für sie vor allem
„die Möglichkeit, für mich einen Kommentar abzugeben, der auf das
(vermeintlich) Wesentliche reduziert ist und trotzdem jedem eigene
Assoziationen und Deutungsmöglichkeiten erlaubt.“
11.
Lyrik im Verkehr
Ewa
Jagaciak, Autorin aus Hannover
12.
Poesie in Bildern
Fotoclub
Hildesheim
13.
Beschichtet
Magnus
Kappler und Sarai Feuerherdt setzen mit ihrem Graffiti-Gedicht
den Inhalt des Gedichts „Beschichtet“ von Magnus Kappler in
Beziehung zum Ort und der Materialität des Graffitis. Das Gedicht,
das im Normalfall auf Papier geschrieben steht, findet in seiner
Materialität wieder zum Ursprung: Als Baum auf einem Baum zwischen
Bäumen. Wie eine Werbebotschaft zieht sich das Graffiti durch den
Park.
Magnus
Kappler, geboren 1983, studierte Arabisch, Persisch und seit zwei
Jahren Schauspiel an der Theaterakademie Stuttgart; er arbeitet unter
anderem als Dichter und Schriftsteller. Sarai Feuerherdt, geboren
1985, studiert seit Oktober 2008 in der Klasse Zehetgruber an der
staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Bühnen- und
Kostümbild.
14.
„Glaube, Liebe, Hoffnung...“
Visuelle
Poesie von Brigitte Lüghausen. 1955 in Beuthen, Oberschlesien
geboren, lebt in Köln. Sie ist Preisträgerin 2011 bei der
Bibliothek deutschsprachiger Gedichte.
15.
Epomeni Stasi Next Stop Thessaloniki
Julia
Sofia Büttner, Studentin der Kulturwissenschaften und
ästhetischen Praxis in Hildesheim, war 2010/ 11 als Erasmusstudentin
in Griechenland. In ihrem Dokumentarfilm „Epomeni Stasi – Next
Stop“ zeigt sie den Alltag von vier jungen Menschen mit
ausländischer Herkunft in Thessaloniki. Es offenbaren sich ihre
Leidenschaften, Hoffnungen, Zukunftsträume und Ängste, sowie die
große Begeisterung für Musik, Literatur und Tanz.
16.
Aufrecht gebändigt
Martina
Sens, Autorin und Therapeutin aus Österreich, studierte
Germanistik und Soziologie und arbeitet inzwischen als
Heilpraktikerin.
17.
Schattenriss
Gabi
Hoeltzenbein, Autorin und Musikerin
aus Oldenburg. Ihr Antrieb ist es, „immer wieder neu zu
versuchen, mit den Möglichkeiten von Sprache und Musik auszudrücken,
was den Menschen im Innersten bewegt.“
18.
Sieben Thesen
Regine
Mönkemeier aus Lübeck hat sieben Thesen aus beweglichen
Bleisatz- und Holzlettern handgesetzt und mit einer Abziehpresse auf
Kunstleder gedruckt. „Mein Schaffen wird bestimmt durch eine
Spurensuche, die Auseinandersetzung mit dem Wort, die auf drei Ebenen
geschieht: durch mein Schreiben von Lyrik und Prosa, die Arbeiten aus
meiner Marmorier- und Bleisatzwerkstatt und als Herausgeberin einer
Literaturzeitschrift.“
19.
Zwischen den Stühlen
Hildesheimliche
Autoren
20.
Lyrisch duschen mit Aussicht
Anja
Reimers, Lyrikerin und Künstlerin aus
Hamburg, lädt zum gemeinsamen Outdoorduschen und Durchspülen der
Innenwelt. Für sie entsteht Lyrik durch Alltägliches, Erlebtes,
Gefühltes, Gesehenes und Gehörtes. Die aus dem Alltag gewonnene
Lyrik an den Ort der Entstehung zurückzugeben,
ist der Grundgedanke dieser Installation. Die
Texte nehmen Bezug zu Ort und Aussicht, zeichnen
daran entfachte Ein- und Ansichten nach. Vom
selben Ort spinnen sich nun die Gedankenfäden in den Köpfen der
Hörer weiter.
21.
Traumkissen
Carolina
Schutti, Autorin aus Österreich,
geboren 1976, lebt als freie Schriftstellerin in Innsbruck. Für ihre
Arbeiten erhielt sie mehrere Auszeichnungen und Stipendien (u.a.
das Österreichische Staatsstipendium für Literatur), ihr erster
Roman wurde für den Rauriser Literaturpreis nominiert.
22.
Ein Baum erzählt…
Hörbaum
von Radio Tonkuhle. Sprachensammler waren unterwegs in
Hildesheim auf der Suche nach 1000 und einem Wort. Sie haben Lieder,
Träume und Liebeserklärungen gesammelt – in allen Sprachen und
Dialekten, die in Hildesheim zu Hause sind.
23.
Wer versteht das schon?
Daniela
Boltres,
Lyrikerin aus Rostock und ihre syrischen Freundinnen greifen in ihrer
partizipativen Installation die klischeehafte Wahrnehmung arabischer
und lateinischer Schriftzeichen auf und stellen diese in einen neuen
Zusammenhang. Auf dünnen Textilplanen sind arabische und deutsche
Schriftzeichen, Zeitungsmeldungen aus deutschen und arabischen
Blättern gedruckt. Das Publikum ist eingeladen, seine Statements
dazu auf Papier oder direkt auf der Plane zu hinterlassen - egal ob
Gedichte, Antworten oder Fragen, geschrieben, gemalt oder gezeichnet.
Die daraus entstehende Zeitung kann später über www.lyrikpark.de
heruntergeladen werden.
24.
„Hände“
Für
Susanne Voigt aus Badenhausen ist Leben wie Zeichnen – ohne
Radiergummi.
25.
Einladung zum Tee
Lenja
Busch und Milena Noemi Kowalski sind Studentinnen der Szenischen
Künste an der Universität Hildesheim. Sie arbeiteten bereits an
Theaterprojekten in Deutschland und in der Schweiz und möchten mit
ihrer „Einladung zum Tee“ Einflüsse aus Literatur und Bildender
Kunst zu einer szenischen Inszenierung verbinden.
26.
„wenn – dann: lich. Holzkreis-Woodhenge“
Detlev
Backhaus ist ein Künstler aus Gillenbeuren in der Eifel und
erbaut im LyrikPark einen begehbaren kultischen Kreis aus Holzstelen.
In seinen Objekten und Installationen bearbeitet er Geschichten, die
in unserer Zeit spielen, die weit zurück in unserer bewussten oder
unbewussten Vergangenheit liegen und die es wiederzufinden oder neu
zu finden gilt. Die Geschichten sollen dazu anstiften, die
Geheimnisse zu entdecken, welche unsere Existenz in ihrer Wichtigkeit
und Vielfalt, Schönheit und Würde ausmachen.
Detlev
Backhaus studierte Architektur an der FH Köln mit freiem Zeichnen,
Aktzeichnen und Bildhauerei. Von 1969 bis 2006 war er freischaffend
als Architekt und Künstler tätig, seit 2007 als freischaffender
Künstler. Er ist Mitglied im Kuratorenteam für den geplanten
Skulpturenpark HOTSPOT-Kunst zu den Maaren in Ulmen.
27.
Karin und Bella - Kain-und-Abel-Schwestern
Gisa
Kossel, 1944 nahe Dresden geboren, in
Göttingen aufgewachsen, Apothekerin, lebt heute in Oldenburg. Sie
schreibt Gedichte, Kurzgeschichten, Texte für Kinderbücher und
Texte zu Musik, macht Collagen und Fotos. Seit 1999 ist sie Mitglied
der Autorengruppe WORTSTATT Oldenburg.
28.
Conscentia – Bewußtseinsbänder
Gisela
Freiherr aus Rödinghausen. „Die Liebe zur Weisheit und die
Suche nach Antworten auf die Fragen der Existenz sind Antrieb zur
literarischen Verarbeitung dieser Elemente: philosophische Samen in
dichterischer Freiheit und Betrachtung.“
29.
Drei Bekenntnisse
Bettina
A. Boeck, wurde 1967 in München
geboren, wo sie Komparatistik, Amerikanistik und literarische
Übersetzung studiert und anschließend beim Bayerischen Rundfunk
als Dramaturgin gearbeitet hat. Seit 2007 ist sie freie Autorin.
„Immer will man weg, auch wenn es keinen Namen hat, wohin man
will.“
30.
Hoffnung?
31. Flaschenpost
Astrid
Lange, Hybrid-Künstlerin aus Kassel. Geboren
1979 in Bad Wildungen, Studium der bildenden Kunst und Germanistik an
der Kunsthochschule und der Universität Kassel. Seit 2010
Masterstudium der germanistischen Literaturwissenschaft an der
Universität Kassel. Zahlreiche
Ausstellungen und Projekte, u.a. 2011 in der Documentahalle in
Kassel.
32.
Zeitpunkt
Peter
Segler, Autor und Herausgeber aus Freiberg/ Sachsen. Er schreibt,
um Wahrheiten aufzuspüren: „Meine ersten literarischen Texte
schrieb ich zu DDR-Zeiten Anfang der 80er-Jahre. Literatur war unter
den Bedingungen der Diktatur auch ein Instrument, um Kritik und dem
Regime unliebsame Wahrheiten zu „verpacken“ und auf diese
künstlerisch verfremdete Weise öffentlich ausdrücken zu können.“
33. Kein Börsengang
Gabriele Frings, geboren 1966 am
Niederrhein, lebt heute in Bonn, Studium der Kunstgeschichte
(Promotion), Archäologie, Theologie, Dozentin für Deutsch als
Fremdsprache, schreibt Lyrik, gelegentlich auch Kurzgeschichten.
„Dabei schafft es gerade die Lyrik mit wenigen Worten Lebensraum zu
erschaffen“.
34.
Meer-Gedanken
Eva-Constanze Gröger, Rechtsanwältin und Mediatorin aus Speyer, studierte auch Philosophie, deutsche Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte. Ihre Gedichte wurden bereits in Anthologien veröffentlicht. Mit ihrer Installation im LyrikPark möchte die 38jährige die Vergänglichkeit verzaubern, um sie in liebevoller Melancholie dem Leben einzuverleiben. Titel ihres Meer-Zyklus' für den LyrikPark ist einem alten Hymnus entnommen: „Ins Paradies mögen Engel Dich geleiten…“
35.
Kinder der KiTa Himmelsthürchen
…philosophieren
mit ihrer Erzieherin Shanta Glaser darüber, was die Welt
zusammenhält. Was macht Kinder glücklich? Und wie sieht ihr Herz
dann aus?
36. Schattentanz
Dorothea Kirsch aus Gillenbeuren in der
Eifel. Nylons als Membranen, Hülle ohne Fülle, nur mit der eigenen
Spannung und dem Erspüren von Schwingungen beschäftigt. Es
entstehen Raum-Zeichen auf der Suche nach Entschlüsselung. Die
Poesie entsteht wortlos, lautlos, aber nicht stumm.
Dorothea Kirsch wurde 1963 in Trier
geboren. Studium des Figuren- und Maskentheaters, Leitung von
Theaterprojekten und Workshops für Maskenbau und
Bühnenbildinstallationen. Seit 1992 ganze Hinwendung zur Skulptur,
vor allem zum Mobilé, 2001 erste von inzwischen 5 Ausstellungen in
den U.S.A.. „Alles lässt sich wunderbar studieren in den nackten
Strukturen des Lebens, des Wachsens“.
37.
Liebesgedichte
Karin
Neumann, Künstlerin aus Bremen. Leitung der Kunstgruppe im
frauenzimmer der Inneren Mission und Leitung der Kunstgruppe im
Johann-Kraeft-Haus, Bremen.
38.
Lyrik löchern
Lars-Arvid
Brischke (Lyriker und Energieingenieur aus Berlin) und Jonas
Dallmann (Autor aus Hildesheim) laden die Besucher ein, Gedichte
zu löchern und aus den entstandenen Buchstaben, Silben, Wörtern
neue Gedichte zu schaffen.
Lars-Arvid
Brischke geboren 1972 in Dresden, 1994-2000 Studium der
Energietechnik an der TU Berlin, 1997 Mitbegründer der Lyrikgruppe
"Die Freuden des jungen Konverters" in Berlin, seit 2003
Wissenschaftler in der Energieforschung und Politikberater.
39.
GESCHICHTE in 9 Schichten
und
Performance „Freiwillige Uhr“ von Timur Kiselev aus Moskau
Was ist
die Ursache unserer Welt? Welche Kettenglieder bilden unsere Natur,
unser Wesen? Was verbindet unsere Gefühle und unser Denken? Die
Installation „GESCHICHTE in 9 Schichten“ mit ihrer ergänzenden
Performance „Freiwillige Uhr“ appelliert anhand der beiden
grafischen und theatralischen Darstellungen an Emotion, Erinnerung
und Vorstellungskraft des Menschen. Die Perfomance "Freiwillige Uhr" findet am Freitag, 13.07. um 21.30 Uhr im Park statt.
Timur
Kiselev ist 1990 in Moskau geboren, 2007-2013 Studium für
Internationale Kommunikationen an der MEPhI-Universität. 2011 wurde
er ausgezeichnet für das Drehen des Films „Die heiligen Orte
Russlands“ und für den Beitrag zur Kinochronik der Kirche in
Dubrowitzy. 2012 erhielt er ein DAAD-Stipendium für einen
Kunst-Sommerkurs an der Humboldt Universität Berlin.
40.
Wie Gedichte wachsen
Lena
Inosemzewa (Illustratorin, Redakteurin), Viktor Kapischnikow
(Autor), Schatzi Magathes (Phsysiker und Lyriker) und
Sergej Tenjatnikow (Autor) bilden den Literaturzirkel
buterbrod aus Leipzig und zeigen in ihrer Installation symbolisch
die Entstehung eines Werkes: Die Inspiration, den Schaffensprozess
und das fertige Werk.
41.
Lyrikstühle
Die
Benutzung der Lyrikstühle von Markus Wollenschlaeger (Maler
und Bildhauer) und Michael Zoch (Dichter) aus Braunschweig ist
ausdrücklich erwünscht! Denn so wird die Stimmung und Atmosphäre
der Vernetzung von Dichtung, Malerei und Bildhauerei besonders gut
erfahrbar.
Markus
Wollenschlaeger ist 1962 in Bremen geboren. 1989-95 Studium der
freien Kunst an der Hochschule der bildenden Künste Braunschweig,
seit 1995 freischaffender Maler und Bildhauer. Zahlreiche Einzel- und
Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Seine Werke befinden sich in
öffentlichem (u.a. im Sprengel Museum in Hannover) sowie privatem
Besitz in fast allen europäischen Ländern, außerdem in
Nordamerika, Südamerika und Japan.
Michael
Zoch war nach einem abgebrochenen Studium der Philosophie,
Publizistik und Romanistik u.a. tätig als Bauarbeiter, Pizzabäcker,
Chemiekalienabfüller, Rundfunkreporter, Nachtportier, Filmtexter,
Brandschutzmonteur, Landschaftsgärtner, Nachhilfelehrer,
Kurierdisponent und Dozent in den Fächern Deutsch, Englisch und
Geschichte. Mehrere längere Aufenthalte in Paris und Reisen durch
Asien und Nordafrika. 2009 war er Gastautor im türkisch-deutschen
Literatur- und Denkhaus Aksit Kültür in Izmir/ Türkei.
42.
Roter Faden
GP
Linientreu, freier Autor und Künstler aus Berlin. Seine Arbeiten, ob Objektkunst
oder Installationen, entwickelt er meistens aus der Verwendung von
alltäglichen banalen Gebrauchsgegenständen und einfachen Materialien. Dabei
verfolgt GP Linientreu eine minimalistische reduzierte Bildsprache, so auch in
der hier vor Ort - im Park - zu entwickelnden Freirauminstallation Der
Rote Faden.
43.
Ohne Titel.
Claudia
Reddmann ist Chemieingenieurin und Lyrikerin aus Diekholzen.
44.
Objekt-Wort-Gedicht in 2 Strophen
Annett
Stenzel (Malerin aus Berlin) lotet in ihrer Arbeit die
Bedeutsamkeit des nonverbalen Zueinandersprechens aus. "Ich
produziere nicht Bilder, ich lasse auf die Spur von Bild kommen."
45.
Zirkusluft
Romy
Salvagno, Erfinderin und Künstlerin aus Stockelsdorf-Pohnsdorf.
"Es sind die im Garten meiner Fantasie blühenden Ideen, die mich antreiben
Kunst zu gestalten und Gedichte zu schreiben".
46.
Hackordnung
Quadrophon
bedeutet das Abspielen eines elektronischen Stückes über vier im
Quadrat stehende Lautsprecher. Klang- und Sprachbewegungen, wie wir
sie von stereo gewöhnt sind, erweitert Taxus Beck (Komponist
aus Solingen) somit zu einem Raum.
Taxus
Beck wurde 1962 in Solingen geboren. Studium der Musikwissenschaft,
Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität zu Köln, Studium
der Komposition/Elektronische Komposition bei Hans Ulrich Humpert an
der Hochschule für Musik Köln, 2001 Cursus de composition et
d`informatique musicale, IRCAM, Paris.
Seit
2001 ist er Dozent für Komposition und Musiktheorie an der RMS Köln.
Seit 2007 Kompositorische Leitung der Response-Projekte der
Philharmonie Köln. Kompositionsaufträge u.a. des WDR Studios für
Akustische Kunst, der Rheinischen
Musikschule
Köln, der Initiative Neue Musik Berlin, des Josef-Albers Museums
Bottrop, der EG-Informationsstelle Bonn.
47.
„Weil Denkimpulse Schlösser bauen“
Andreas
Horn, freischaffender Künstler aus Bremen, stellt das Leben
eines Menschen von der Schöpfung über die Geburt, bis hin zum Tod
und der Reinkarnation dar.
Andreas
Horn hatte diverse Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen.
2009 war er Mitorganisation der jährlichen überregionalen
Kunstausstellung Kap-Hoorn ART, Bremen und 2010 Künstlerischer
Leiter der Galerie im Atlantic Hotel an der Galopprennbahn, Bremen.
2011 war sein Entwurf vertreten in der internationalen Vorauswahl für
das Logo für Menschenrechte der UNO.
48.
Die Stille der Kapitelle
Sven
Domann aus Dürow variiert in seiner Installation Nutzen und
Geheimnis der Stille. Er wurde 1961 geboren in Torgau (b. Leipzig).
1983 Nationale Volksarmee, 1985 Arbeit als Autodidakt Bildhauer/
Maler, 1988 erste Personalausstellung, 1992 Aufnahme Künstlerbund
M-V, 1992-99 Kurator der internationalen Künstlerpleinaire „Nutzen
im Nicht- Nutzen“ am Müritz-Nationalpark. Sven Domann lebt in
Berlin und Güstrow. Achtung: Wegen Krankheit musste der Künstler seine Teilnahme leider kurzfristig absagen.
49.
Imaginäre Kraft
Karl-Heinz
Hastra ist Elektromeister, geboren 1956 in Bamberg und arbeitet
an seinem ersten Gedichtband.
50.
Das Rezept tarmokianischen Puderkuchens
...gibt
Wolfgang Brodsky (Künstler
und Musiker) aus Braunschweig. „Kunst ist eine Sache der
Wahrnehmung.”
51.
„Dit for Dat - Ich gebe, damit du gibst“ - Poetisch-typografische Tauschaktion
Klaus-Peter Staudinger und Elisabeth
Kremer aus
Hamburg/Dessau geben den Anstoß zu einem sich
verwandelnden Gedicht, bei dem jeder mitmachen darf. Im Park
bieten sie auf kleinen Holztäfelchen einzelne Worte aus einem Gedicht von
Elisabeth Kremer an. Jeder Besucher darf Tafeln mit einem eigenen Wort tauschen,
den er anzubieten hat: Medizin, Rat, Poesie, Reis, Gehör. Er oder sie schreibt
sein Angebot auf ein neues Holztäfelchen oder eine Papierfahne und kann dafür
ein vorhandenes Wort mitnehmen. Das Gedicht verwandelt sich und es entsteht ein
neues.
Elisabeth
Kremer macht Performances und forscht zu Raumbildern und Raumbildung
an der Stiftung Bauhaus Dessau. In Experimenten mit Poesie und
Wortspielen untersucht sie
die
Materialität der Sprache. Klaus-Peter Staudinger ist selbständiger
Designer und Typograf sowie Sprachakrobat und Buchstabenversteher. Er
versteht sich als Grenzgänger zwischen Kunst, Musik und Design.
Buchstaben und Zeichen sind beruflicher Alltag wie auch Passion; das
Jonglieren mit der Sprache bildet den spielerischen
Gegenpol.
52.
Ohne Titel.
Pegah
Amini, Grafikerin aus Fürth.
53. Abstraktes Beziehungsdiagramm
Alexandra Vigh ist freie Künstlerin
aus Hamburg und zeigt in ihren Arbeiten die Vielzahl an
Kommunikationsformen mittels reduzierter Formsprache. Die
Installation „Abstraktes Beziehungsdiagramm“ nimmt sich dieser
Thematik an. Der besondere Schwerpunkt liegt hier in der Art der
Verbindungen und Ihren Intensitäten.
Alexandra Vigh ist 1974 geboren,
Ausbildung zur Goldschmiedin in Hamburg, Studium der Metallgestaltung
an der HAWK in Hildesheim, zahlreiche Ausstellungen.
54.
Gefäße
Volker
Prick und Miriam Dörrie aus Hildesheim.
Die
Idee des Gefäßes entspringt dem universalen Gedanken des
Zusammenhaltens. Ziel des Projekts „Gefäße“ ist es, dieser
Kernbedeutung Präsenz im Raum zu verleihen.
55.
Satzbau
Gerten
Goldbeck (freie Künstlerin) aus Hamburg lädt die Besucher zum
Mitbringen von Büchern und Bücherstapeln ein.
56.
Am Anfang war das Wort!
Ingrid
Cremer, freie Künstlerin aus Wolfsburg. „Die Neugier fährt
als blinder Passagier in meinem Inneren mit. Ab und zu steigt sie auf
freier Strecke aus und es entstehen in mir neue künstlerische
Ideen…“. Sie ist Mitglied der GEDOK und seit 1995 in der Galerie
Koch in Hannover vertreten.
57. Synästhesie der Worte (im
Mausoleum)
Wann fäng ein Wort an zu sterben? Wenn man es nicht mehr schreibt? Wenn man es nicht mehr spricht? Wenn man es nicht mehr hört? Wenn es ersetzt wird durch ein Anderes? Nelson Santos (Künstler und Designer aus Portugal) und Konstanze Marschner (Studentin und Künstlerin aus Hildesheim) suchen genau nach dieser Frage und was sie finden ist ein Potpourri. "Die Entscheidung ob tot oder lebendig ist keine sachliche Frage, sondern eine Gefühlsfrage" (Fritz Mauthner).
58.
Was ist wertvoller als Gold
Susanna
Giese (freie Künstlerin) aus Stuttgart verarbeitet Gedichte von
Rose Ausländer.
„Der
Antrieb meiner Kunst bin ich selber. Mit der Kunst schaffe ich
Grenzen und löse sie zugleich auf. Mit der Kunst bewege ich mich
zwischen Innen und Außen, zwischen Ich und Welt .“ Sie ist 1970 in
Kassel geboren, Studium der Bildhauerei in Freiburg, Studium der
Kunstpädagogik in Stuttgart.
59. Pfad der Poesie
Die Werke aus der Literaturwerkstatt von Ingo Cesaro mit LyrikPark-Besuchern und Schülern der Grundschule Pfaffenstieg werden auf den Gehwegen montiert und auf den Weg geschickt.
|